In Chester, Nova Scotia, fand eine der größten Segelregatten Nordamerikas statt. Die Segler-Crews warteten im Basiszelt Stunden auf Wind. Dann endlich, im Dunst des warmen Atlantiks, kam das Signal zum Start und die Crews segelten raus zu den Regatta-Bojen. Der Fotograf, der bunte Spinnaker auf die Speicherkarte bannen wollte, stocherte stattdessen mit dem Tele im farblosen Horizont herum. Warum eigentlich Farbe? Ein zartes Grau-Weiß kann auch ausdrucksvoll sein und poetische „Aquarelle“ zaubern.
Ein anderer Hotspot ergab sich zufällig auf der Rückreise von Chester ins Heimatdorf. Die Straße, die Lighthouse-Route, führt entlang der South Shore an kleinen Fischerdörfern und traumhaften Küstenstreifen mit urigen Granit-Felsformationen vorbei. Bei Indian Harbour entdeckte ich aus dem Autofenster ein paar interessante Felsen mit zwei fast verfallenen Fischerhütten. Erreichbar nur über eine schmale, private, ungeteerte Zufahrt, einer "Gravelroad". Hinter einem leichten Hügel versteckt: die beiden in der Salzwasserluft ergrauten Hütten. Hexenhäuschen auf neuschottisch. Mit vielen liebevoll gebastelten Holzarbeiten und getrockneten Algen „dekoriert“. Dazu eine traumhafte Aussicht auf die große und weitläufige St. Margarets Bay. Allein die Fischerhütten waren schon ein fotografisches Highlight. Was den Jünger gestischer Fotografie aber noch mehr faszinierte, war der üppige Wildwuchs von blühenden Gräsern, Blumen und Sträuchern. Wahrscheinlich ehemals als Vorgarten angelegt, hat sich die Natur inzwischen rings um die beiden Häuser in prächtigster Weise breit gemacht. Bewegte Momente im abendlichen Licht, das Ergebnis:
Eine halbrund in die Bay of Fundy ragende Landzunge und eine bei Cape Split mit roten Felsen gesäumte Steilküste waren das Ziel unserer zweitägigen „Fotosafari“. Die Bay of Fundy ist eine einzigartige Meeresbucht mit einem Tidenhub von 16 bis 18 Metern. In unserem Nachtquartier, einem landestypischen B & B, erfuhren wir als erstes, dass die Steilküste nur über einen Hiking Trail von über vier Stunden Fußweg zu erreichen sei. Mein Plan jedoch war, eine Fotoserie in der goldenen Stunde zu machen, was eine Nachtwanderung zurück zum Parkplatz bedeutet hätte. Zum anderen lässt sich eine Steilküste schlecht von oben erfassen. Falscher Plan, falsche Location. Unsere B & B-Wirtin empfahl uns einen kleinen Hafen, schräg gegenüber der begehrten Landzunge mit den roten Felsen. Baxter Harbour ist zwar kein Hafen mit Fischern mehr, aber ein Hotspot an der Küste der Fundy Bay. Angekommen bei Ebbe, konnten wir auf dem Meeresgrund weit hinauswandern, vorbei an den von der Flut befreiten Felsen mit ihrem Algenbewuchs, bis hin zur Wasserkante. Von dort aus ergaben sich beeindruckende Szenen zurück auf die aufgetauchten und freigelegte Fels- und Küstenformationen. Ganz nebenbei ergaben sich im Abendrot auch ein paar Teleansichten auf Cape Split und die Weite der "Bay of Fascination".
Heute ging es nicht um Fotokunst, sondern darum, ein Stück der typischen Natur festzuhalten - um die Inselwelt in und vor der Prospect Bay, die Atlantik-Bucht vor unserer Haustür. Oft werden wir gefragt, wie es eigentlich dort aussieht, wo wir unsere Auszeiten verbringen. Die Beschreibung fällt dann immer recht blumig aus, und doch haben wir den Eindruck, dass sich jeder sein eigenes Bild macht, was dann natürlich der individuellen Erfahrung und Vorstellungskraft entspricht. Warum also nicht zeigen, was ist!
Gedacht, gemacht. Bei Sonnenuntergang bestieg ich unsere „Blechwanne“, ein Aluminiumboot mit Außenbord-Motor, und fuhr zu einer der vorgelagerten Inseln (Hearn Island) mit einem Felshügel, der eine faszinierende Aussicht auf einen Teil der Nachbarinseln erlaubt. Dazu musste ich ein Stück über den offenen Atlantik fahren, das Boot an einem kleinen Sandstrand sichern, und quer durch Fels-, Busch- und Tannenlandschaft den besagten „Aussichtshügel“ erklimmen. Außer Atem angekommen, war ich wieder berauscht von diesen weitläufigen Blickfängen, obwohl ich die Land- und Küstenformationen ja schon seit über 30 Jahren genieße. Ein kühler, zugiger Wind, wie immer Stechmücken zum Sonnenuntergang und etwas Zeitdruck wegen der hereinbrechenden Dunkelheit motivierten nicht zum meditativen Verweilen.
Die von der Abendsonne angestrahlten massigen Granitfelsen, die nieder bewachsene Uferregion, hier und da noch ein Boot, ein ankernder Wandersegler, ein Segler auf dem Fahrt nach Hause, ein weißes Fischerboot mit Kurs auf den offenen Atlantik, alles typische Motive der Region. Eingebettet in grün bewachsene Inseln, mitten aus dem Wasser ragende kleinen Felsen, die von Kormoranen, Möwen und hin und wieder auch von Robben und unvorsichtigen Booten besucht werden, dazwischen öffnen sich lauschige Buchten. Schon beschreibe ich wieder das, was Bilder treffender ausdrücken und erzählen können. Bitte sehr ...
Workflow life: Beispiel aus dem Workshop
Werner Richner zählt zu den erfolgreichsten Fotografen Europas. Wer sein Werk näher kennenlernen will, dem ist seine Webseite zu empfehlen: www.wernerrichner.de. Ich lernte ihn auf einer Kunstmesse kennen, als ich beim hungrigen Schlendern atemlos vor seinen spektakulären Werken stand. Was für brillante Kompositionen, welche magischen Formen, Farben und Lichtspiele. Ich musste unbedingt erfahren, was für eine Magie, ja, welches Geheiniss dahinter steckt. Er erkannte meine ehrliche Begeisterung und wir vereinbarten einen Coaching-Termin. Beim munteren Plaudern, bei Theorie und Praxis, erlaubte er mir einige Einblicke in seine "Rezepteküche". Und: die Chemie stimmte. So verging der Tag so effizient und schnell wie ein Kuss der Muse. Werner Richners Kunst wird sicher auch meinen Stil mit neuen Akzenten bereichern. Wir bleiben mit Aussicht auf mehr freundschaftlich verbunden.
Der eiserne Schatz im Atlantik
Jahrzehnte dümpelten Schiffswracks und die Reste einer kleinen Werft an der Atlantikküste Nova Scotias, Kanada, unter Wasser und rosteten vor sich. Versunkene Zeugen einer Hochzeit der Fischerei in dieser Region. Auch hier war für tausende Fischer das Aus gekommen, als die großen Fabrik-Trawler aus Spanien und Japan die Küstengewässer abfischten. Jetzt, 2022 wurden diese Trümmer wieder zu "Gold", weil der Metallwert höher ist, als die Kosten für die Hebung der Wracks. So ist zu erklären das der Kanadische Staat die Departments aufforderte den eisernen Schatz zu heben. Bei einer Bootstour endeckte ich die orange leuchtenden Eisentürme. Teilweise an Land und noch unter Wasser.
Faziniert von skurrilen Formen, Strukturen und den unwirklichen Farben
machte ich mich ans Werk. Bitte sehr!
HAIKU fotografieren bedeutet für mich, die Schöheit von Raum und Zeit in einem zufälligen kurzen Moment einzufangen.
Wie das kurze Gedicht über einen kurzen Moment. Denn nichts bleibt wie es ist, nichts wird jemals fertig, nichts ist vollkommen - alles wird immer schöner (siehe auch die Serie "Ästhetik des Vergehens").
Haiku fotografieren ist die konsequente Ergänzung meines Miksang- Fotostils. Er basiert gleichfalls auf dem Ansatz der orginären Wahrnehmung, die uns die wahren Elemente unkonditioniert erkennen lässt. Also ohne photographische Salti oder Bildmanupilation.
Spontan festhalten, was geschieht.
Eine spannende Frage mit spannenden Ergebnissen. Mit meiner Maler-Kollegin, Mia Strobel, entstanden drei großformatige Arbeiten aus der Kombination von Fotografie und Malerei.
In der Serie „Miksang“, was aus dem Tibetischen übersetzt „Gutes Auge“ bedeutet, nimmt er Details eines Sandstrands im Winter auf. Der Granitsand an der Ostküste Kanadas enthält Farbpartikel, die malerisch verlaufen, sobald das Meerwasser des Atlantiks den Strand überspült. Zur Reihe gehören Winteraufnahmen wie „Frosted Moments“, die er mit dem Makroobjektiv fotografiert und in denen sich Schnee und Sand zu parallel verlaufenden Formen verbinden.
Natur wie abstrakte Gemälde muten die Fotografien an, die Naturdetails aus dem Kontext gelöst zeigen. „Mein Hotspot ist die Natur“, bekennt sich der 1945 in Portenhagen in Niedersachsen geborene Künstler zu einfachen Naturmotiven wie Eispfützen und ihren Strukturen in „Der Schrei im Verborgenen“.
Eine weitere Serie der Ausstellung nennt Flachsbarth ,, „Ästhetik des Vergehens“. Dazu gehören Aufnahmen eines Schiffswracks aus Stahl, das im salzigen Seewasser korrodierte. Hellorange, Blau und Violett sind Farben, die das Metall mit der Zeit annahm und die der Prozess des Vergehens auf der Oberfläche als schöne Farbkomposition hinterließ. In der dritten und letzten Reihe, der „Gestischen Fotografie“, nähert sich der Fotograf besonders deutlich der Gattung der Malerei an: Farbkontraste simultaner und komplementärer Art kennzeichnen die Aufnahmen einer Graslandschaft bei untergehender Sonne. Die Farben leuchten in „Sommersonate in G-Dur“ in gelb und violett oder in „Gedanke in der Tiefe des Abends“ rosa und blauviolett auf, sind von erstaunlicher Farbbrillanz. Die Unschärfe in den Fotografien der Werkreihe, zu der ein vergrößerter Ausschnitt aus einem Kirchenfenster in „Kanon der Gefühle“ zählt, erreicht Flachsbarth durch Bewegung und längere Belichtung. Das Ergebnis ist eine Lichtmalerei aus gestischen und geschwungenen Formen, schön wie gemalt. Von Martina Kitzing-Bretz
"Magie des Schönen – Reduzieren auf das Wesentliche.
Die Natur bringt die eindrucksvollsten und schönsten Formen hervor. Man muss sie nur sehen und erkennen und das kleinste Detail wertschätzen. Das setzt Klaus Flachsbarth in seinen Photographien um. „Magischer Realismus“ ist sein Stil, in dem er sich zuhause fühlt.
Das heiß, sich faszinieren und bewegen lassen und die ästhetische Einfachheit mit der Kamera einfangen. „Reduzieren auf das Wesentliche“, das ist sein künstlerischer Anspruch. In der ETL Löwenstein stellt er seine Ergebnisse aus seiner Detailfotografie unter dem Titel „Magie des Schönen“ aus. Die Vernissage erfolgte im Innenhof des Kreuzgangs. Leiterin der ETL Eva-Maria Bachteler freute sich in der Begrüßung, dass wieder Ausstellungen möglich seien. Antje Flachsbarth stellte im Interview die künstlerische Herangehensweise vor. Gitarrist und Sänger Mike Janipka umrahmte mit seinen Liedern die Vernissage. Er nahm Themen in den Titeln „Melancholie“, „Freude“ und Tiefe“ begleitend auf"... Mic.
19. Mai 2022 Sulmtal.de
Die Ausstellung war bis zum 12. Oktober bis Dezember 2022 in der ETL zu sehen.
Was ist in der Zeit der Pandemie bei den Künstlern entstanden?
Hat diese Auszeit Neues in Bezug auf den künstlerischen Ausdruck hervorgebracht? Die Ausstellung „Zeitenwende“ will genau diese Frage aus der Sicht von 15 Künstlern beantworten. In meinem
Zyklus „Magie des Vergehens“ zeige ich neue experimentelle Fotoarbeiten, die die Schönheit des Alterns in der Natur in einer ästhetischen Interpretation zeigen. „Zeitenwende“ im Sinne der Schnittstelle zwischen Wachsen und Vergehen.
Kunstausstellung "Zeitenwende"
27. Juni bis 25. Juli 2021, Kulturhaus Mannheim-Käfertal
Jurierte Ausstellung des Kunstvereins Heilbronn, in der Kunsthalle Vogelmann, Mai 2021.
Insgesamt waren es 147 Arbeiten, ausgestellt wurden 74 Arbeiten aus den Bereichen Malerei, Zeichnung, Fotografie, Collage und Skulptur, drei davon von mir. Das Triptychon ist eine Gemeinschaftsarbeit mit meinem Malerkolegen Michael Zeuch.
Die Künstlerinnen und Künstler präsentieten vielfältige Lösungen zum diesjährigen Thema. Jedes Jahr entwickelt die Firma Pantone eine aktuelle Farbpalette für die Mode, die Automobilindustrie, die Wohnwelt usw. Eine Farbe wird zur Trendfarbe des jeweiligen Jahres gekürt, 2020 war das Pantone Classic Blue. Die Farbe steht, laut Pantone, für Gelassenheit und Tiefe, Ruhe und Zuversicht. Wer konnte ahnen, dass wir all diese Eigenschaften 2020 so brauchen? Das Thema stellt aber auch Fragen nach den Manipulationsstrategien der Industrie, der Sehnsucht nach unberührten Ozeanen oder nach der Blauen Blume.
Ausstellung des Künstlerbund e.V., Heilbronn
Kunst in Zeiten der Pandemie
Was ist in der„Auszeit“, in Zeiten der Pandemie, bei Künstler entstanden?
Welche Gedanken hat sie in Bezug auf den künstlerischen Ausdruck und inhaltliche Botschaften bewegt? Im Atelier oder draußen in der Natur wurde einiges ausprobiert, oder es wurden neue Wege beschritten. Die drei Künstler / innen des Heilbronner Künstlerbundes Kirsten Brunner (Grafik), Klaus Flachsbarth (Photographie) und Bärbel Flohr (Malerei) zeigen, was in den Zeiten der Pandenie an Werken entstanden ist, und sie wollen mit den Kunstinteressenten diskutieren, warum.
Mein Credo als Photokünstler, nämlich in einem magischen Realismus Bilder von emotionaler Stärke und ästhetischer Einfachheit zu schaffen, erfüllt auch meine aktuelle Bildserie „Gestische Photographie". Sie entstand in der Zeit im Sommer 2020 (also nach der ersten Welle der Pandemie), an der Ostseeküste, wo ich neue Formen und Techniken der abstrakten Naturfotografie erkundete. Mich faszinierte vor allem die Technik der bewegten Kamera, die besonders hier im Umfeld der Küste einen außergewöhnlichen Reiz ausmachte und das Landschaftsbild eindrucksvoll subtil vermittelt. Das Prinzip der Undeutlichkeit, ja Unschärfe und verschwimmende Konturen führen zu neuen sinnlichen Eindrücken der Natur. In den Augen des Fotografen und im Erleben der Beschauer.
Kunstausstellung Kunst in Zeiten der Pandemie, Künstlerbund Heilbronn e.V., Karstraße 55, Heilbronn, www.kbheilbronn.de
EIN ZWEITES LEBEN: AUS EINEM ELENDSVIERTEL WURDE DIE LEBENSFROHE KÜNSTLERREPUBLIK UZUPIO
Uzupio ist ein typisch osteuropäisches Altstadtviertel in Vilnius, Litauen. Vor der litauischen Unabhängigkeitserklärung 1990 war der Stadtteil vernachlässigt. Viele Häuser hatten weder Strom noch sanitäre Anlagen. Obdachlose, Prostituierte und Banditen brachten den Bezirk in Verruf. Die Häuser verfielen. Vornehmlich Künstler richteten sich gegen den Abriss des Viertels, sagten sich 1998 von Vilnius und von Litauen los und riefen als Kunstaktion die unabhängige REPUBLIK UZUPIO aus.
Sie verfügt über eine Verfassung, eine Flagge und einen Präsidenten sowie einen Außenminister. Die Botschafter sind in der Welt verstreut, einer ist der Dalei Lama. Das Parlamentsgebäude ist das Café Uzupio Kaviné. Dort ist auf einer Bronzetafel die Verfassung niedergelegt worden. Laut Verfassung, Artikel 16, hat jeder das Recht, glücklich zu sein.
Im winterlichen Februar 2015 habe ich die künstlerische Seite der Republik aus meinem persönlichen Blickwinkel erfasst. Die Installation REPUBLIK UZUPIO dokumentiert mit Bildern und Auszüge aus der Verfassung Phantasie, Mut, Humor und Wille der Bewohner zur Veränderung.So heißt auch der zuversichtliche Artikel 41 ihrer Verfassung: GIB NICHT AUF!
GEMEINSAM ENTSCHLEUNIGEN
August 2020. Der Künstlerbund Heilbronn, zu Gast in den Räumen des Kunstvereins, Kunsthalle Vogelmann, präsentierte in einer jurierten
Ausstellung Arbeiten zum Thema "Slow". Nur keine Hektik. Entschleunigt euch, besinnt euch.
Entschleunigungs-Interpretationen von 30 Künstlern aus sehr unterschiedlichen
Perspektiven. Mit dabei "Die blaue Stunde", eineTrilogie von Michael Zeuch, Malerei, und meiner Photographie (siehe Buga-Ausstellung) sowie zwei Digigraphien "Dünengras" von mir, aus der
Serie "Abstrakte Fotografie". Trotz Corona-bedingten Hygiene-Maßnahmen und begrenztem Zutritt kamen über 80 Besucher zur Vernissage. Passend zum Thema präsentierte die Tai Chi-Schule Heilbronn
die "Yang-Form".
"ABSTRAKTE FOTOGRAFIE"
Juni 2020. Das war das Thema eines -4-tägigen Workshops in Zingst, Ostsee, den ich trotz Lockdown-Nachwehen besucht habe.. "Abstrakte Fotografie bildet Formen, Farben und Strukturen ab, ohne das sich deren Herkunft erschließt. Dadurch können neue kreative Bilderideen entstehen" ...
so die Leiterin, die Fotokünstlerin Jutta Engelage. Und wie sie entstanden! Ob am Hafen, an der Seebrücke oder auf dem Darß mit seinem urwüchsigen Wald und naturbelassenem Strand zauberte die 9-köpfige Gruppe kreative Motive mit hohem Anspruch. Ich kann jedenfalls behaupten, dass ich fachlich einen Sprung nach Vorne gemacht habe und eine Vielzahl mich begeisternde Ergebnisse mitgenommen habe.
KUNST AM BAU
Mai 2020. "Wie kann ich die Betonwand vor meinem Fenster im Homeoffice attraktiver gestalten" So, die Frage des Hausbesitzers an mich, als Fotokünstler. Das unruhige Umfeld besteht aus einem Hinterhof mit quadratischen Betonplatten, Grünflächen, Gartenpflanzen, Mauerwerk ...
Verständlich, dass der Blick aus dem Fenster auf die Dauer etwas trist und einengend wirkt. Was tun?
Mein Vorschlag: Eine Wandgestaltung, die mit dem Umfeld einerseits hormonisch korrespondiert und den Blick ruhen lässt, andererseits aber die Tristes des Betons durch minimalistische Strukturen auflöst. Entstanden sind drei Photographien mit bewegter Kamera im Direktdruck auf wetterfestem Aludibond.
November 2019. Was ist daran besonders, wenn sich die Kreativen der WieArt Künstlergruppe Rhein-Neckar mit dem kommerziellen Business-Center Partner-Port in Waldorf zu einer nachhaltigen Kooperation in Form der Kunstaustellung „ART im PORT“ treffen? Es sind vor allem die außergewöhnlichen Dimensionen und die geplante Langfristigkeit, die hier den Unterschied machen.
Partner-Port: Der Gastgeber der „ART im PORT“ kann eine Fläche von über 30.000 m² auf fünf Geschossen bieten, die Raum für mehr als 100 Unternehmen mit etwa 1000 Mitarbeitern unter einem Dach gewähren. Nimmt man die Besucher der Mieter hinzu, entspricht das schon einer Anwesenheits-Frequenz eines renommierten Museums. Hinzu kommt, dass der Partner-Port in Walldorf im direkten Umfeld des größten deutschen Softwareanbieters, der SAP liegt und im Herzen der Metropolregion Rhein-Neckar, in unmittelbarer Nähe zu Heidelberg.
Die renommierte Künstlergruppe WieArt ist ein Zusammenschluss von derzeit über 115 freien Künstlern aus der Rhein-Neckar Region, die zusammen ausstellen, organisieren und arbeiten, sowie umfangreiche Kunstprojekte durchführen. WieArt versteht sich als "Kunstförderer" in der Region. Auf der zweiten „ART im PORT“ zeigen 22 Künstler von Malerei, Skulpturen und Plastiken über Fotokunst bis hin zu Objekten und Installationen eine Vielzahl ihrer künstlerischen Bandbreite.
Juli 2019. Erstmalig für die ContainerArt auf der BUGA Heilbronn, präsentieren zwei Künstler des Künstlerbundes Heilbronn, Klaus Flachsbarth, Fotokünstler, und Michael Zeuch, Maler, ein eignes Experiment. Die Herausforderung, der sich die beiden stellen, ist, die Beziehung zwischen Malerei und Fotografie in gemeinsamen Werken zu formen. Dabei entwickeln beide das Thema „Lebensräume – Lebensträume“ aus ähnlichen künstlerischen Quellen.
Mein fotografische Ansatz schöpft aus der tibetischen Lehre von Miksang, die die Technik einer unkonditionierten meditative Wahrnehmung. Ich nenne es „magischer Realismus“.
Michael Zeuch schöpft seine Themen aus der Philosophie des tibetischen Buddhismus, der Entwicklung der Menschheit und der Fragen um die Entddeckung des Universums.
Zu sehen vom 1. bis 7. Juli 2019 innerhalb der ContainerArt-Ausstellungen auf der BUGA Heilbronn.
Mein Beitrag zu dieser Kunstausstellung: Die Fotos der Serie „Driftwood“ sind als Metapher für die Menschen zu sehen, die sich als „Treibgut“ am Rande der Gesellschaft fühlen. Ob Flüchtlinge aus Kriegs- oder Katastrophen-Gebieten, oder Menschen, die aus ethnischen, politischen, oder aus Glaubensgründen verfolgt werden. Ob Menschen, die unter der Armutsgrenze leben, oder unter uns lebenden Menschen, die sich aufgrund ihrer Lebenssituation als „Treibgut“ ausgegrenzt fühlen.
Meine Fotomotive zeigen Details des von Sonne, Wasser, Gezeiten und Steinen gezeichneten, ausgebleichten Treibholzes. Teilweise mit der Anmutungen von menschlichen Körperteilen. Im übertragenden Sinne stehen diese Bilder für, aus welchen Gründen auch immer „gestrandete“ Menschen, die unsere Aufmerksamkeit, Anerkennung oder auch konkrete Hilfe brauchen.
Meine Fotoauffassung, die detaillierte, ästhetische Bildsprache, hebt das komplexe Thema auf die Ebene des „magischen Realismus“, ohne Ängste zu schüren oder mahnend den Finger zu erheben. Synonym für die großen Herausforderungen vor denen unsere Gesellschaft steht. Nicht mehr. Nicht weniger.
Kunstausstellung zu diesem Thema in der Kunsteteage K55, Kunstlerbund Heilbronn, 5. Mai bis 02. Juni 2019
„Die Wahrheit kann in der Photographie nur von einem ehrlichen Photographen aufgedeckt werden. Das Foto zeigt, was der Photograph sieht - oder vielmehr, was der Photograph möchte, dass Sie es sehen. Photographie ist Wahrheit, sie kann aber auch lügen, und der Photograph alleine ist dafür verantwortlich, was das Bild uns erzählt oder vor uns verbirgt. Mein Ziel ist es, die Wirklichkeit abzubilden und die Menschen der Natur näher zu bringen. Empathie mit den Wildtieren, die ich photographiere, hilft mir dabei, Bilder zu schaffen, in denen ich genau dies erreiche.“ Stefano Unterhinsers
"Ästhetisch anspruchsvolle Photographien arbeiten im Kopf, quälen mitunter (oder beglücken), zielen über die schnelle Wahrnehmung hinaus, eröffnen weitere Register des Sehens, animieren die visuelle Vorstellung des Betrachters und lösen sich vom unmittelbarem Anlass ihrer Existenz. Langfristig verändern sie die Sicht." Klaus Honnef.
Dezember 2018. "Finale Regionale" im Kunstverein Heilbronn. "Wellen" ist das Thema der Gruppenausstellung. Die Welle als eine sich räumlich ausbreitende Veränderung umfasst die Materie ebenso wie
den Schall,
das Licht, wie die elektromagnetische Strahlung. Ausgehend von den naturwissenschaftlichen und abstrakt wahrgenommenen Phänomenen leitet das Thema über in die Anschauung der Natur und der damit
verbunden Auseinandersetzung in der Kunst. Von Hokusai bis Robert Longo, von William Turner bis Gerhard Richter finden sich in der Kunstgeschichte Belege dieser Faszination.
Die PHOTO-skulptur „Die Magie des Schönen“ deutet die Realität an, die hinter dem faszinierenden Schein steckt. Als TRILOGIE erreicht sie mit dem Aufziehen auf drei gewellte Formen einen Übergang zwischen reiner Flächenform und bewegtem Basrelief.
März 2017.
Das Ausstellungskonzept
Das Thema „Ein zweites Leben“ wurde von den ausstellenden Künstlern in verschiedene Richtungen interpretiert: Wiederbelebt, Neues aus Altem, wie Kunst aus
Recycling-Material, übermalte Bilder, verfremdete Materialien.
Presseauszug Heilbronner Stimme:
Wer vor einigen Tagen zur Vernissage ins Wasserschloss wollte, musste an einem garstigen Geschöpf vorbei. Mit aufgerissenem Maul lauerte das Müllmonster auf dem Hof. Nicht nur, dass es aus lauter Unrat bestand, im Maul trug es sogar Menschen. Die Skulptur ist eine Arbeit von fünf der elf Künstler, die die kürzlich eröffnete Ausstellung „Ein zweites Leben“der Künstlergruppe Wie-Art RheinNeckar bestreiten. Darin geht es um das künstlerische Wiederverwerten von Müll aller Art, verschmutzte Meere, einen Blick auf die immense Ressourcenverschwendung im Alltag, aber auch um ein zweites Leben.
Klaus Flachsbarth zum Beispiel nimmt Besucher mit seiner Foto-Installation mit in die unabhängige Republik Uzupio mitten im litauischen Vilnius, die früher ein Elendsviertel war. Stefanie Wöll stellt gemalte Kunstwerke mit jedem erdenklichen Müll aus, fertigte aber auch Kleidung für sich und drei weitere Damen an. Das Quartett ging bei der Vernissage in Kleidern aus Gefriertüten, Kaffeekapseln, Milchtüten, Tonbändern oder Papptellern im Publikum umher."